Liebe Leserinnen und Leser!

Nun ist es wieder so weit: die erste Ausgabe des SFU Forschungsbulletins 2022 ist erschienen.

Am Beginn der Ausgabe untersucht der Psychotherapiewissenschaftler und Kulturanthropologe Bernd Rieken ein kleines fiktives Volk, genannt die Minions, die 2015 im gleichnamigen Film erstmals im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen. Die zentrale Fragestellung, die der Autor mithilfe von indivualpsychologischen und ethnologischen Theorien beantwortet, erklärt der Leserschaft einleuchtend, warum und wozu die kleinen frechen Kerlchen stets ihren Boss verlieren und eröffnet damit ein neues Verständnis für ihre unaufhörtliche Suche nach einem neuen Meister.

Im zweiten Beitrag geht es hoch hinaus, nämlich in die Luft. Die Psychptherapiewissenschaftlerin und Flugbegleiterin Lisa-Marie Radl beleuchtet in ihrem Artikel die Wirksamkeit von Kriseninterventionsmaßnahmen zur Prävention von Belastungsstörungen beim Flugbegleiter-Personal. Hierfür konnte die Autorin eine Kooperation mit der österreichischen Fluggesellschaft Austrian Airlines bewerkstelligen und eine qualitative Fallstudie durchführen. Die Studentin gewährt den Leser*innen einen guten Einblick in die kontroverse Debatte hinsichtlich der Wirksamkeit der gängigen Kriseninterventionsmaßnahmen und setzt sich mit dieser kritisch auseinander. 

Frau Sepideh Firouzi, eine klinische Psychotherapeutin, die in Teheran arbeitet und Doktoratsstudentin des International Programs an der SFU Wien ist, bringt mit ihrem englischsprachigen Beitrag über die Behandlungsmöglichkeiten der Borderline-Persönlichkeitsstörung Abwechslung in die neu erschienene Ausgabe rein. Die Iranerin vergleicht dabei die verschiedenen Behandlungsstrategien und eruiert auf sehr spannende Art und Weise die Vor-und Nachteile dieser.

Die Eröffnung der neuen Rubrik Kurzbeiträge wird von Paolo Raile begonnen. Der Psychotherapeut, Lebens-und Sozialberater sowie Gründer und Leiter zweier psychosozialer Organisationen in Wien erweitert Kurt Greiners Konzept der Psycho-Bild-Methode, um die Möglichkeit, Videos zu kreieren. Dabei erörtert der Autor nicht nur die Besonderheiten der Trans-Medialisierung von Theorietextelementen in audiovisuelle Elemente, sondern skizziert auf verständliche Art und Weise auch zwei Vorgehensweisen.

Kurt Greiner, Professor für Psychotherapiewissenschaft an der SFU Wien, rundet mit seinem bewährten Cartoonment (Cartooment = Argument + Cartoon) die Ausgabe ab. In seinem vierten Beitrag dieser Reihe möchte er aufzeigen, wieso Wirksamkeitsstudien nichts über den Wissenschaftlichkeitsstatus von Psychotherapiemodalitäten aussagen können. Dies alles untermauert er durch kurze, aber prägnante Textpassagen und Zeichnungen, welche eine gewisse Leichtigkeit in eine doch komplexe Thematik reinbringen. 

Wie gewohnt, wird die Ausgabe durch einen Beitrag des Instituts für Statistik abgeschlossen. Sophie Gattermeyer, Iris Enengl und Jan Aden erklären dabei verständlich die Interaktionen und Wechselwirkungen im Rahmen der Mixed ANOVA im psychotherapiewissenschaftlichen Forschungskontext.

Zum Schluss, unsere verehrten Leserinnen und Leser, gibt es noch ein paar Neuigkeiten in eigener Sache: Martin Poltrum und Martin Jandl, die Herausgeber der letzten sechs Ausgaben haben beschlossen ihr Amt in andere Hände zu übergeben.
Carlos Watzka wird nun für die zwei Ausgaben im Jahr 2022 als verantwortlicher Herausgeber fungieren und in der nächsten Ausgabe weitere Veränderungen ankündigen. An dieser Stelle möchte ich gerne die Gelegenheit nutzen, um mich bei den ehemaligen Herausgebern ganz herzlich für die gute, kompetente und reibungslose Zusammenarbeit zu bedanken! Beide haben durch Ihre hohe fachliche Kompetenz das Journal geprägt und dabei stets auf eine ausgewogene interdisziplinäre Betrachtung geachtet. Sie sind mir als auch den Autor*innen stets mit Rat und Tat beiseite gestanden und haben mit Ihrem großen Engagement, Ihrer Expertise und Kollegialität wertvolle Arbeit geleistet und dabei nie das Menschliche – sei es ein offenes Ohr, Hilfe beim Lektorieren, Verständnis für Herausforderungen usw. – aus den Augen verloren. Lieber Martin, lieber Martin – vielen lieben Dank!

Nun wünschen wir Ihnen, liebe Leserinnen und Leser einen erholsamen und unbeschwerten Sommer sowie viel Freude bei der Lektüre!

Univ. Ass. Mag. Maria Gren,
Sigmund Freud PrivatUniversität