Öffentlicher Vortrag am Department für Psychotherapiewissenschaft der Sigmund Freud PrivatUniversität Linz bei freiem Eintritt. Eine Online-Hybrid-Teilnahme ist möglich.

Wenn Psychoanalytiker:innen schwanger werden.
Von der veränderten Dynamik in der Praxis zum Benennen eines weiblichen Prinzipes.

Vortrag mit Gisela Hajek am 16.03.2023, 18:30 Uhr

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Zum Vortrag

Welchen bewussten und auch unbewussten Einfluss eine Schwangerschaft im eigenen Körper auf das Selbstverständnis der Psychoanalytikerin und ihr therapeutisches (Sich)Verhalten hat ist vielfältig, herausfordernd und fruchtbar für Erkenntnisgewinn. Besonders in der ersten Schwangerschaft machen Frauen für sie ganz neue Erfahrungen sowohl in ihren Körpern als auch in ihrem insgesamten Erleben. Als Psychoanalytikerin bedeutet es ein verändertes Setting in einer Praxis. Die spezifischen, häufig intensiven Auswirkungen dieser Veränderungen (wie der Verlust von Abstinenz, verstärkte Übertragungs- wie auch Gegenübertragungsreaktionen, starke prä- wie auch ödipale Dynamiken) in einer Analytikerin, wie auch in ihren Patient_innen können dann konstruktiv nutzbar gemacht werden, sind diese Veränderungen in ihren Möglichkeiten wie auch Bedeutungen zuallererst der Psychoanalytikerin ausreichend bewusst wie nutzbar.

Schwangerschaft als realer wie auch sublimierter Zustand ist ein existenzieller Bestandteil des Menschen. Damit muss Schwangerschaft, ausgehend von den Fähigkeiten eines weiblichen Körpers,  auch  Eingang in die Theoriebildung des allgemeinen psychoanalytischen Denkkanons finden – was bis jetzt erst wenig stattgefunden hat. Folgend wird damit begonnen schwangere Körperlichkeit, der Zustand von Schwangerschaft  in der Tradition der psychoanalytischen Theoriebildung zu benennen um die vielfältige und komplexe Bedeutung dieser prokreativen Fähigkeit bzw. Form von weiblicher Potenz auf theoretischer Ebene denk- wie folgend nutzbar zu machen.

Zur Vortragenden

Gisela Hajek hat zunächst an der Uni Wien Psychologie studiert um in Folge an der SigmundFreud Privatuniversität in Psychotherapiewissenschaften zu promovieren. 2007-2013 hat sie auf der Psychiatrie im Otto-Wagner-Spital in Wien gearbeitet und u.a. eine Tagesklinik geleitet. Seit 2008 und bis heute arbeitet sie als Psychoanalytikerin sowie als klinische und Gesundheitspsychologin in freier Praxis. Sie lebt, arbeitet und forscht in Wien. Ihr Forschuhgsschwerpunkt liegt in der feministischen Psychanalyse bzw. beim Prinzip der weiblichen Potenz.

Wir freuen uns auf einen interessanten Abend!

Sigmund Freud PrivatUniversität Linz
Department für Psychotherapiewissenschaft
Adalbert-Stifter-Platz 2, 8. Stock, 4020 Linz
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Tel +43 732 99 57 99